Der Lügenbold

-> L. ursprünglich aus Süddeutschland kommend, steht für Menschen, die gern und ausgiebig lügen (-> notorisch). Wobei dem L. u.U. eine gewisse Sympathie nicht verweigert wird. (-> im bayerisch-schwäbischen der »Luagabeitl«; Lügenbeutel).
Mittlerweile hat sich der Begriff des L. auch im norddeutschen Sprachraum etabliert (SPIEGEL, n-tv u.a.). Als L. gilt z.B. Bill Clinton (siehe Memoiren seiner Frau Hillary ).

Bekannt aus der Literatur sind die Figuren Goldonis (-> Diener zweier Herren), Thomas Mann (-> … Felix Krull), Carlo Colodi (->Pinocchio), Walter Moers (-> Käpt’n Blaubär). Gottfried August Bürger (-> … Münchhausen). Die Liste ließe sich endlos weiter fortsetzen. Es sind also Geschichten (-> stories) die wir goutieren oder, wenn wir darauf reingefallen sind, die uns Gelegenheit geben über Wahrheiten und Vertrauen nachzudenken und nachzufühlen (kleiner Trost: «storyteller» heißt übersetzt aus dem Englischen sowohl Geschichten- oder Märchenerzähler als auch Lügenbold).

Rein äußerlich ist in der Regel dem L. nichts anzusehen. Als gemeinsames Kennzeichen gilt in der Regel ein lange Nase (Pinocchio, Blaubär). Weiße Westen sind u.U. ebenfalls ein beliebtes Attribut – und sprichwortgemäß kurze Beine, die große Füße nicht ausschliessen.

Er ist ein Vertreter der charmanten Art. Er ist schnell zu erkennen - und damit leicht zu durchschauen. Dieser Lügenbold ist ein Hinweis, sich gelegentlich selbst an die Nase zu fassen.

Als Folge der enormen Hitze in diesem Sommer konnte diese Figur (wie im Bild) nicht realisiert werden. Zwei Wochen vor Ausstellungsbeginn platzten der innere Ballon und damit die Träume eines Lügenboldes.


Nasen-Objekt (geplatzt)

per Klick auf den Bold im Bild kann man noch einmal sehen, wo er überall hätte stehen können

Dieter Tretow & Wolfgang Scholz


 
Wolfgang Scholz
Dieter Tretow
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