Wachsamkeit

Zeichnung


Christian Marcus Legge

Christian Marcus Legge

Zurück zur Märchen-Übersicht
Eingefasst in einen breiten Rand im Ornamentalstil präsentiert das innere Bild Auffallendes.
Zum einen, was die hellen und warmen Farben anbelangt: Verschiedene Grüntöne in erster Linie. Auffällig auch sind die – bei näherem Hinsehen – ein wenig skurril und irreal erscheinenden Pflanzen: Rechts wächst aus einem Blattpaar ein Gewächs empor, dessen (aufgerollte) Seitentriebe nur allzu lebendig aussehen.
Zwei große Blattrosetten – in der Mitte des Bildes – und deren lang in die Höhe sprießende Blütenstände geben ebenso den Eindruck der Lebendigkeit wieder. Die Blüten dieses staudenartigen Gewächses bilden sich nach unten hin aus und lassen – wie ebenso die Blattrosetten – Augen und Münder erkennbar werden.
Eine rosa leuchtende, irisähnliche Blume; etwas Sonnenblumenanmutendes; links im Hintergrund große Sträucher mit blauen Blütenständen, von Größe und Form wie Rhododendron oder Viburnum – Alles ist in Aufmerksamkeit und Lebendigkeit begriffen.
Man hat den Eindruck, aus den blauen Blütenständen entwickeIn sich offenbar die Gesichter. Allerdings lassen die differierenden Formen und Unterschiede in den Farbtönen hierbei gelegentlich keine Deutlichkeiten zu, so dass eigene Fantasie diesen Eindruck bestärken kann. Der lila Buddleya ist – in seinem gesamten Habitus einem Körper gleich – geradezu furchterregend! Die Zweige und Äste des großen Nadelbaumes, der im Hintergrund hinaufragt, stülpen sich zu Tiergesichtem aus, die vielleicht schreiende und klagende Laute ausstoßen. Das Profil des Laubbaumes wirkt hingegen ruhig.
Die Pflanzen dieses Waldstückes schlafen nicht. Sie scheinen, zum überwiegenden Teil in
Alarmbereitschafl, sind wachsam gegenüber einem Feind – der in Gestalt des Raubvogels am Himmel kreist.